Der Tisch des Ludwig Deinzer - Konformität überwinden – Möglichkeiten entdecken

Mittwoch, 19. Juni 2019

Die offene Ganztagsschule des Carl-Orff-Gymnasiums besitzt seit kurzem eine Tischtennisplatte. Das Besondere an dem Tisch ist, dass fünf Menschen gleichzeitig an ihm spielen können. Möglich ist das durch seine runde Form, die wie ein Kuchen durch Tischtennisnetze in fünf Felder aufgeteilt ist. So bekommt jeder ein Stück vom Kuchen ab, denn der Schlagabtausch findet nicht nur mit dem Gegenüber statt, sondern auch mit dem Platznachbarn. Das kann den Ball natürlich wiederum in ganz andere Bahnen lenken als gedacht und erlaubt es damit jedem, am Spiel teilzunehmen. So soll es den Schülerinnen und Schülern auch beim Lernen gelingen, sich aktiv an der Ideenfindung zu beteiligen, sich mit anderen auszutauschen und neue Lösungswege zu finden. Darum meint Annegret Harms, die Verantwortliche der Offenen Ganztagsschule: „Wir wollen den Schülern diesen Tisch in Zukunft auch für Hausaufgaben zur Verfügung stellen“. Zu diesem Zweck kann der Tisch dorthin gebracht werden, wo er gerade gebraucht wird. Denn durch einen Unterbau mit Rollen ist der Tisch fahrbar. Für die Schularbeiten werden die Netze einfach abgenommen und übrig bleibt ein runder Tisch ohne Grenzen, der genügend Platz für die Lernenden des Carl-Orff-Gymnasiums bietet. Denn ganz nach dem Sprichwort „einen runden Tisch bilden“, sollen auch an dem Tischtennistisch Menschen zusammenkommen, um im Austausch miteinander Lösungen zu finden.
Der Dank für das außergewöhnliche Freizeitgerät gilt Ludwig Deinzer, der es in Zusammenarbeit mit dem Sehbehinderten- und Blindenzentrum (SBZ) gebaut hat. Die Schülerinnen und Schüler des SBZ erarbeiteten sich den Tisch Stück für Stück im Rahmen ihres Berufs- und Lebensunterrichts unter der Leitung von Egon Wanitscheck.
Inspiriert wurde Deinzer dabei vor drei Jahren bei einem Besuch bei Chris Bangle, der einen solchen Tischtennistisch in seinem Konferenzraum nutzte, um bei sportlicher Betätigung den Ideenfluss seiner Mitarbeiter anzuregen.
Deinzer lernte Bangle in seiner Zeit bei BMW kennen. Nun ist Bangle, der 17 Jahre lang Chef-Designer bei BMW war, der Kopf von Chris Bangle Associates, einer Design- und Design-Management-Beratung, die sich mit allem beschäftigt, was Menschen physisch und emotional bewegt. Kunst und Experimentierfreudigkeit sind das Leitbild der Projekte von Bangle. Dabei soll das Produkt Ideen und Bedürfnisse alle Beteiligten bestmöglich mit einbeziehen. Diese Philosophie fand Deinzer in dem Tischtennistisch für fünf Personen wieder. Dieser ist das Produkt von Menschen, die zusammenarbeiten, um neue Ideen umzusetzen. Damit ist der Tischtennistisch ein gutes Beispiel dafür, Lösungen auch außerhalb der gewohnten Grenzen zu suchen und die eigenen Möglichkeiten nicht zu unterschätzen. Er wird somit nicht nur ein willkommener Freizeitvertreib, sondern auch ein Denkanstoß für die Schüler des Carl-Orff-Gymnasiums sein.

 

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