Mehr Klimaschutz durch Ausbau der Geothermie in Unterschleißheim

Donnerstag, 18. Juli 2019

Geothermiegesellschaft GTU AG plant Erweiterung der Energiezentrale und kontinuierlichen Netzausbau

Erfreuliche Finanznachrichten gab es jüngst von der GTU Geothermie Unterschleißheim. Mit rund 529.000 EUR konnte die Geothermiegesellschaft der Stadt Unterschleißheim für das Geschäftsjahr 2018 nach rund 441.000 EUR in 2017 wieder einen Jahresgewinn erzielen, der damit das ursprüngliche Planergebnis deutlich übertroffen hat.
Da liegt es auf der Hand, die umwelt- und klimaschonende Fernwärme mit heißem Thermalwasser aus heimischem Boden weiter zu forcieren und im Stadtgebiet konsequent auszubauen.
Langsam aber sicher stößt die GTU AG, die derzeit ca. ein Drittel aller Unterschleißheimer Wohnhaushalte, sowie zahlreiche öffentliche und gewerbliche Gebäude mit einem Anschlusswert von gut 38 Megawatt versorgt und somit in 2018 rd. 9.400 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid CO2 eingespart hat, an ihre Versorgungsgrenzen.
Deshalb plant sie die Erweiterung der Energiekapazität durch eine ökologisch sinnvolle Ausschöpfung von bisher ungenutzter Restwärme des Thermalwassers durch die Installation einer sogenannten Absorptionswärmepumpe mit einer Leistung von 4 Megawatt.
Dazu erfolgt eine bauliche Erweiterung der Energiezentrale neben dem Hallenbad. Der Anbau , entspricht in Gestaltung und Aussehen dem Bestandsgebäude.

Selbst ohne weiteren Netzausbau können durch die Wärmepumpe mindestens weitere 1.500 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden, weil dadurch der reine Geothermie-Anteil an der Wärmeerzeugung beim jetzigen Ausbaustand von 67 % auf 80 % gesteigert werden kann. Zudem können Betriebskosten für die Wärmegewinnung in beträchtlicher Höhe reduziert werden, indem weniger Spitzlast-Zuheizung durch Erdgas-Kessel in den Wintermonaten erfolgen muss.
Zur Versorgungssicherheit bei einem Ausfall der Geothermie-Wärme wird ein zusätzlicher sogenannter Redundanzkessel mit ca. 9 MW errichtet.
Die Gesamtkosten für dieses Erweiterungsprojekt belaufen sich auf etwa 6,5 Mio. EUR, für das der Aufsichtsrat der GTU AG bereits Anfang Juni grünes Licht zur Entwurfsplanung gegeben hat.

Im Investitionsprogramm der GTU AG sind des Weiteren in den kommenden 5 Jahren Netzausbaumaßnahmen für eine zusätzliche Versorgung von ca. 14 Megawatt mit einem Netto-Investitionsaufwand von 8 Mio. EUR geplant.
Bis auf 2 Mio. EUR, wofür die Stadt ein Gesellschafterdarlehen bereits zuvor bewilligt hat, wird der Gesamtfinanzierungsbedarf von 14,5 Mio. EUR in Tranchen über ein Bankdarlehen bzw. teilweise über zinsvergünstigte Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderbank) fremdfinanziert.
Hierzu hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung Ende Juni zur formalen Darlehensbesicherung eine Bürgschaftsübernahme entsprechend der EU-beihilfe- und kommunalrechtlichen Zulässigkeit in Höhe von 80 % bzw. 12,5 Mio. EUR des Darlehensbetrages beschlossen.
Ein Wirtschaftlichkeitsnachweis des Wirtschaftsprüfers der GTU AG hatte zum Ergebnis, dass die GTU AG den kompletten Schuldendienst dieser rentierlichen Kreditaufnahme vollständig bedienen kann und der Bürgschaftseintritt für die Stadt nicht zu erwarten ist. Dies ist auch zwingende Voraussetzung für die Bürgschaftsgenehmigung durch die Rechtsaufsichtsbehörde beim Landratsamt.    

Derzeit erstellt der beauftragte Fachplaner die Genehmigungsplanung für das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern. Die Bau- und Liefervergaben werden dann anschließend durchgeführt, sodass die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Energiezentrale mit der Wärmepumpe ab Frühjahr 2020 starten können. Verläuft alles nach Zeitplan, kann bei einer einjährigen Bauzeit im Frühsommer 2021 mit einer Inbetriebnahme der Wärmepumpe gerechnet werden.                   

 

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