Regenwaldschokolade - ein Geschenk, mit dem Sie etwas Gutes tun

Freitag, 27. Dezember 2013

Es sind noch keine zwei Jahre vergangen, da initiierte das Team Agenda 21 der Stadt Unterschleißheim ein Schokoladen-Projekt mit einer Kleinbauern-Kooperative in Kolumbien. Gerne hätte man daraus eine, vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanzierte Klimapartnerschaft gemacht, doch konnten innerhalb der kurzen Bewerbungsfrist die notwendigen Informationen nicht termingerecht eingeholt werden.
Ziel des Vorhabens war, den Familien eine Alternative zum Kokaanbau zu bieten und dadurch den tropischen Regenwald vor weiteren Rodungen zu schützen. Die sehr arbeitsintensiven Kakaobäume werden im Agrarforstwirtschaft-System (Agro-Forestry) angebaut, das Elemente der Landwirtschaft mit denen der Forstwirtschaft kombiniert, und damit im Gegensatz zur herkömmlichen Plantagenwirtschaft steht. Aufgrund ihrer ökologischen Vorteile werden solche Methoden häufig im tropischen Regenwald eingesetzt. Sie fördern den Artenreichtum, stabilisieren den Wasserhaushalt und schützen den Boden vor Erosion. Nachteilig erweist sich allerdings die Vermarktung der Produkte. Die geernteten Mengen sind gering, was die Wirtschaftlichkeit solcher Systeme beeinträchtigt.
Kurzer Hand beschlossen Agenda-Mitglieder, aus dem Stadtprojekt heraus eine Privatinitiative zu gründen und das einmal begonnene Vorhaben fortzusetzen. Dennoch hat die Stadt ihren Fingerabdruck hinterlassen: Die 2012 geernteten Kakaobohnen wurden ohne Zwischenhandel direkt bei der Kooperative eingekauft und in Eigenregie an das kleine Familienunternehmen Eberhardt im Odenwald geliefert. Daraus gefertigt wurde die Unterschleißheimer Stadtschokolade, die nach wie vor exklusiv im Chocolate & Tea in der Bezirksstraße erhältlich ist.

Und noch mehr konnte erreicht werden: Die Städte Hannover und Magdeburg schlossen sich dem Projekt an und vermarkten die Bohnen ebenfalls als Stadtschokolade.

Das Besondere an der Kooperative ist, dass sie sich am Rande des kolumbianischen Nationalparks „Alto Fragua Indi Wasi“ befindet, und daher eine naturnahe Bewirtschaftung auf kleinen Parzellen ohne den Einsatz von Pestiziden oder Kunstdünger erfordert. Zwar ökologisch sinnvoll, doch der wirtschaftliche Erlös reichte den dortigen Bauern nicht zum Überleben aus. Als Alternative sahen sie nur die Flucht in den Anbau von Kokapflanzen und nahmen damit auch illegale Rodungen des geschützten Regenwaldes in Kauf.

Stark schwankende Weltmarktpreise für Kakao (1980=5.000 US-Dollar/t; 2000=1.200 US-Dollar/t und 2013=2.500 US-Dollar/t; Quelle: Südlink 2013) führten zur Verarmung weiter Teile der Landbevölkerung. Durch den Direktbezug der Bohnen ohne Zwischenhändler und die Bezahlung eines fairen Preises für die Kakaoernte deutlich über dem Weltmarktniveau soll den Kleinbauern der Umstieg auf eine nachhaltige Land-/Waldwirtschaft, bei gleichzeitigem Verzicht auf den Kokaanbau, ermöglicht werden. Pro verkaufter Tafel Schokolade werden zusätzlich 20 Cents in einen Fonds zur Förderung sozialer Projekte vor Ort einbezahlt. Kurz: sozial - nachhaltig - fair.

Das neueste Produkt ist eine dunkle Regenwaldschokolade „Amaco Nr.6“ mit einem 60-prozentigen Kakaogehalt. Die aufwändig gestaltete Verpackung stellt das Wappentier des Bundesstaates Caqueta, in dem sich das Projektgebiet befindet, dar. Entworfen wurde dieser farbenprächtigen Ara von dem Unterschleißheimer Grafiker Alfons Kiefer. Ein Geschenk, mit dem man Gutes tut.

Erhältlich ist die Schokolade in den Edeka-Märkten Landshuter Straße und Südliche Ingolstädter Straße. Weitere Einzelhandelsgeschäfte werden in Kürze folgen.

Weitere Informationen erteilt Ihnen bei der Stadtverwaltung Frau Dr. Britta Freitag unter 089-31009-257 / bfreitag @ush.bayern.de oder Herr Martin Birzl vom Team AGENDA21 unter agenda21.ush @bayern-mail.de

 

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