Wie kam die faire Schokolade nach Unterschleißheim? Das haben in Unterschleißheim Kinder und Jugendliche in die Hand genommen. Denn eine solche Aufgabe kann man den Erwachsenen nicht überlassen. Doch dann folgte die Überraschung: Diese zogen nach. Die Stadt Unterschleißheim konnte da nicht Nein sagen. Wie soll das bei Schokolade auch gehen?
In jeder Stadt muss es jemanden geben, der sich um Schokolade kümmert. Es braucht jemanden, der berechnet, dass alles gut und gerecht verteilt wird. Und nicht nur bei den Konsumenten. Schon bei der Herstellung und beim Vertrieb. Dafür kommt eigentlich nur das COG in Frage, dachte sich das COG vor 10 Jahren. Hier sitzen die richtigen Leute. Sie können gut rechnen, verstehen etwas von Wirtschaft und Marketing. Am COG bildet man zudem den Sinn für Gerechtigkeit aus. Aber vor allem: Die SchülerInnen verfügen über eine langjährige Praxis beim Schokoladegenuss. Sie können sogar – und haben das auch getestet und dokumentiert – allein am Geschmack faire von unfairer Schokolade unterscheiden.
Und so legte das COG los. Mit dem Thema Fairtrade im Unterricht, mit Aktionen wie fairem Frühstück, fairen Bällen oder fairer IT. Man war dabei so eifrig, dass die Schule zahlreiche Preise gewann wie den 1. Preis bei „Fairtrade ist echt gerecht!“. Man weiß nicht, was die DeutschlehrerInnen dazu gesagt haben, aber engagierte SchülerInnen haben auch die Rechtschreibung gerechter gemacht: Produkte wurden fairspeist und fairkauft, um den Erlös für ökologische und soziale Projekte zu fairwenden.
Dabei wurde sich auch fairliebt. Denn der Funke ist übergesprungen – nicht nur auf die Schulgemeinschaft, auch auf die Stadtgemeinschaft. Seit 2013 gibt es nicht nur das COG als Fairtrade-School, die Stadt Unterschleißheim wurde kurz danach, 2015, zur Fairtrade-Town zertifiziert. Die Initiative ging vom ersten Fairtrade-Seminar am COG aus. 2013 konnten SchülerInnen zusammen mit den Lehrkräften Sabine Thierfelder und Matthias Siegert den Stadtrat überzeugen, bei der Kampagne Fairtrade-Town mitzumachen. Das P-Seminar hatte sich dazu an die Agenda 21 gewandt. In der letzten Sitzung des früheren Ersten Bürgermeisters Rolf Zeitler wurde der Antrag gestellt. Diesem wurde einstimmig entsprochen. Denn – wie gesagt – wer kann bei fairer Schokolade schon Nein sagen?
Seitdem gibt es auch fairen Kaffee im Rathaus. Es ist nicht bekannt, ob die Mitarbeitenden schon so weit sind, fairen vom unfairem Kaffee am Geschmack unterscheiden zu können. Aber es wurde bereits bemerkt, dass der faire Kaffee im Rathaus seine Wirkung tut. Auf jeden Fall gratuliert die Stadt dem COG ganz herzlich zu 10 Jahren Fairtrade-Schule!
Fairer Handel - COG feiert 10 Jahre Fairtrade-Schule
Donnerstag, 02. November 2023
Fairer geht es nicht: Fairtreter der Fairtrade-Stadt gratuliert Fairtrade-Schule.