Regelmäßig bekommen die Mitglieder unseres Vereins Anfragen von Mitbürgern, Wespennester auf Balkonen, in Gartenhütten und Rollladenkästen zu entfernen.
Noch sind keine Wespennester vorhanden, aber ab April werden Wespenköniginnen unterwegs sein, um eine Bleibe für ein neues Nest in Gartenhütten, Rollladenkästen oder sogar im Isolierungsmaterial mancher Häuser zu suchen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig ab Mitte März regelmäßig die Rollläden zu bewegen, sowie kleine Löcher mit Zugang zu Gartenhütten, Hausfassaden und unbewohnten Dachböden, die als Rumpelkammer benutzt werden, abzudichten, damit Wespenköniginnen dort nicht unbemerkt ihr Nest gründen können.
Oft wird das Wespennest erst entdeckt, wenn das Nest schon eine gewisse Größe hat und die Tiere entschlossen ihr Heim, ihre Königin und ihre Brut verteidigen.
Wespenvölker dürfen grundsätzlich nur in begründeten Fällen vernichtet werden (§ 39 Abs. 1 BNatSchG).
Da nur 2 der 12 Wespenarten (inkl. Hornisse) aufgrund ihrer langen Lebensdauer, der beachtlichen
Volksgrößen und ihrer Vorliebe für menschliche Speisen und Getränke als „Problemarten“ negativ auffallen können, ist die Abklärung, ob eine Bekämpfung notwendig ist, durch die Umweltbeauftragten der Gemeinde oder der Unteren Naturschutzbehörde sinnvoll.
Zur Entlastung der Naturschutzbehörde können allerdings Wespennester in Rollladenkästen
von Wohnzimmer-, Kinderzimmer-, Schlafzimmer- und Küchenfenstern ohne gesonderte
Zustimmung zur Vernichtung freigegeben werden (gilt nicht für Nester von Hornissen,
Hummeln oder Wildbienen!).
Ist eine Bekämpfung erforderlich, wird die Ausführung durch einen Schädlingsbekämpfer
dringend empfohlen. Adressen finden sie in den Gelben Seiten. Eine Bekämpfung durch
die Feuerwehr ist nur in begründeten Ausnahmefällen gestattet (extreme Gefährdungslage,
Schädlingsbekämpfer nicht in absehbarer Zeit vor Ort, ggf. soziale Härtefälle).
In jedem Falle dürfen Wespennester weder von der Feuerwehr noch von den Imkern unseres Vereins einfach so entfernt werden. Wir Imker dürfen nur Bienenschwärme einfangen, da wir diesen auch ein Zuhause geben können.
Gut aufbereitete und detaillierte Infos zu allen sozialen Faltenwespenarten finden Sie im Internet unter
www.aktion-wespenschutz.de. Die dort angegebenen Entwicklungsstadien beziehen sich auf das Rhein-Main-Gebiet - für die Entwicklung in Unterschleißheim fügen Sie bitte ein bis zwei Wochen hinzu.